Da unsere Unterkunft wenig gemütlich, sondern eigentlich ziemlich schäbig war, entschlossen wir uns, an diesem Tag nur auswärts zu essen. Der Lieblingsmensch hatte ein hübsches Café mit Frühstücksoptionen in Angra do Heroísmo gefunden und in der Tat enttäuschte uns das Verde Maçã nicht. Es gab köstlichen Galão und eine schöne Auswahl an traditionellen Gerichten, Toasts und Sandwiches. Die traditionellen Gerichte sind häufig mit Fleisch, deshalb wählte ich einen Avocadotoast mit Ei und als Nachtisch Pancake mit griechischem Joghurt und Ahornsirup. Beides war köstlich. Der Lieblingsmensch hatte Francesinha, Brot mit verschiedenen Sachen belegt, mit Ei überbacken und in Biersauce.

Im Anschluss bummelten wir noch durch den hübschen Jardim Duque da Terceira, einen Park mit vielen exotischen Pflanzen und nahmen einen Geocache mit. Am Auto merkten wir dann, dass wir da doch nicht hätten parken dürfen, wo wir und alle anderen Autos standen. Der Strafzettel war nur auf Portugisisch, also nahmen wir ihn erstmal nur mit, um uns später darum zu kümmern.



Nun fuhren wir die Küste entlang, an der es einige schöne Aussichtsplätze geben sollte. Der erste, den wir anfuhren, war der Ocean Point of View, ein Aussichtspunkt direkt an der Straße.


Danach fuhren wir die Käserei Queijo Vaquinha an. Dort trafen wir die deutsch-spanische Familie wieder, die wir hier am Flughafen kennengelernt haben. Schon da wollte uns der Vater die Kinder für unseren Urlaub „ausleihen“. Deshalb wurden direkt mit der Frage begrüßt „are you here to pick up the kids“? Mit Verweis darauf, dass wir mit unserem Reise-Schaf schon voll ausgelastet sind, haben wir abgelehnt. Beim Käsemachen zuschauen kann man leider nur morgens, aber wir bekamen einen Probierteller, den wir mit auf den kleinen Miradouro hinter dem Haus nahmen und bei Aussicht auf den Ozean probierten. Ein Stück von dem „alten“ Käse nahmen wir schließlich dann auch mit.


Nun ging es weiter zum Miradouro da Ponta do Queimado. Dieser Punkt lag so richtig schön abseits der Straße und bot einen super schönen Ausblick über die Küste und über Wellen, die sich an Lava-Felsen brachen. Den dort liegenden Geocache konnten wir leider nicht finden, da wir kein Netz hatten. Auf dem Weg zurück zur Straße hielten wir noch kurz am Farol da Serreta, von wo aus man von oben auf die Küste schaute und wo eine Art Leuchtturm stand. Das Auto musste nun wieder richtig arbeiten. Inzwischen hatten wir raus, wie wir die krassen Steigungen gut meistern konnten. Wichtigste Erkenntnisse bisher: der zweite Gang ist unser Freund; einfach immer Vollgas geben; wer bremst, verliert. Anfahren am Berg, so mit Handbremse und so, können wir auch wieder, obwohl wir das bei unserem Automatik-Auto mit Auto-Bremse eigentlich schon verlernt hatten.








Am nächsten Stopp, dem Miradouro da Mata da Serreta, konnten wir zum letzten Aussichtspunkt zurückblicken.

Am Miradouro do Raminho standen lustige Pflanzen, die wir gar nicht zuordnen konnten, die Aussicht war weiterhin total faszinierend. Den Geocache, den es dort geben sollte, suchten wir mit Blick auf die Zeit nicht mehr, da ich ja noch wilde Pläne hatte.


Wir verließen die Küste und fuhren ins Inselinnere. An der Gruta do Natal parkten wir. Die Grotten auf Terceira waren ein Grund, warum wir auch diese Insel auf unserer Reise eingeplant hatten. Leider wussten wir nicht, dass sie im Januar montags geschlossen sind, was sehr ärgerlich war. So hatte ich mich entschieden, den Trail durch die Lavafelder Mistérios Negros zu machen, laut eigener Angabe die wildeste Tour im ganzen Rother Wanderführer Azoren. Den genauen Bericht der Tour lest ihr in Kürze hier.
Der Lieblingsmensch sah sich ein wenig am Lagao do Negro um und holte noch einen Geocache.


Meine völlig matschigen Schuhe konnte ich nach der Tour an einer Wasserstelle an der Straße recht vernünftig reinigen, hoch leben die wasserdichten Wanderschuhe. Die Kratzer und den Dreck an den Beinen verdeckte ich, indem ich die Hosenbeine wieder an die Hose machte. So war ich dann wieder halbwegs vorzeigbar.

Auf dem Weg zum Restaurant in Praia da Vitória, der wieder eine gute Strecke Kopfsteinpflaster enthielt, stoppten wir noch in Praia da Riviera und hatten einen schönen Blick über den Strand und die im Halbdunkeln bereits beleuchtete Stadt. Dort konnten wir auch noch einen Geocache mit Hai mitnehmen.


Das Essen im O Pescador war der Knaller. Der Lieblingsmensch testete Lapas, gegrillte Napfschnecken, eine azorische Spezialität und ich hatte endlich mal wieder eine richtig große Portion Salat als Vorspeise. Als Hauptspeise aß der Lieblingsmensch eine weitere azorische Spezialität, Alcatra, einen deftigen Fleischtopf und ich hatte ein Schwertfischsteak mit Süßkartoffelpüree, Pfannengemüse und einer Vinaigrette aus Maracuja, die hervorragend zum Fisch passte. Als Nachspeise hatte ich Maracuja-Pudding und der Lieblingsmensch einen cremigen Kuchen und wir tauschten natürlich auf der Hälfte.

Gepackt haben wir abends nicht mehr. Es war etwas wärmer in der Unterkunft, weil wir die kleine Heizung knallhart den Tag über hatten laufen lassen. Das änderte leider nichts am Geruch in der Bude. So gingen wir bald ins Bett mit dem Vorhaben am Morgen zügig abzureisen.