Der Abschied von Islay bedeutete zugleich der Abschied von Schottland, denn nun würden wir nur noch eine Nacht in Flughafennähe verbringen um dann von Edinburgh heim zu fliegen.
Gary verwöhnte uns nochmal mit einem außergewöhnlichen Frühstück. In Großbritannien gibt es eine Sorte vegane Würstchen, die es bei uns nicht gibt, die sind einfach unfassbar lecker. Und der vegane Käse schmilzt richtig, ein Traum. Außerdem bin ich diesmal auch in den Genuss des Porridge mit Whisky gekommen. Könnt ich mich dran gewöhnen.


Bevor wir Portnahaven endgültig verlassen haben, musste natürlich noch der Cache in der Nähe gehoben werden. Er war schnell gefunden und wir konnten nochmal einen Blick auf den Leuchtturm werfen.
Der nächste Stopp war Lagavulin, die einzige Islay-Destillerie, die in unserer Sammlung noch fehlte. Dort konnte man aber erst ab 11 Uhr ein Tasting machen. Also sind wir noch nach Kildaton Cross gefahren, dem vielleicht ersten christlichen Kreuz, das in dieser Form auf Islay gestaltet wurde. Passte auch sehr gut zum Ostersonntag. Praktischerweise hatte es dort auch noch einen Cache. Auf dem Rückweg zu Lagavulin haben wir bei Ardbeg noch kurz den Wasserkrug gekauft, den wir bei unserem ersten Besuch dort schon mitnehmen wollten, aber vergessen hatten.
Da wir ja die Fähre rechtzeitig erreichen mussten, war das Tasting bei Lagavulin etwas übereilt. Andererseits waren wir inzwischen in Übung, insofern konnten wir etwas schneller sein. Zunächst gab es einen Jazz Festival 2017. Lagavulin richtet jedes Jahr ein Jazz-Festival aus und bringt zu diesem Anlass einen speziellen Whisky heraus. Der von 2017 ist recht lecker. Er schmeckt leicht torfig, wird nach hinten raus warm und pfeffrig und hält damit auch länger an. Sein Geruch ist allerdings etwas nichtssagend. Danach folgte der 8yo. Er riecht nach Honig und Zitrusfrüchten, der Geschmack wird diesem Geruch nicht ganz gerecht, er schmeckt recht harmlos, könnte auch wieder ein breakfast whisky sein. Als nächsten Whisky probierten wir den 16yo. Er hat einen tollen Geruch nach Karamell, Zitrone, etwas Honig und Kräuterwiese, der Geschmack ist sehr vollmundig. Die dann folgende Destillers Edition riecht ähnlich wie der 16yo, ist dabei noch intensiver und etwas schokoladig. Im Geschmack ist sie etwas torfiger und hat eine Karamellsüße. Ein leckerer Whisky, der uns aber nicht vollkommen überzeugt hat. Auffällig bei Lagavulin ist, dass die Whiskys keinerlei Salz im Geschmack haben wie z.B. Laphroaig oder Ardbeg, denn die Fässer werden bei Lagavulin nicht an der Küste, sondern weiter im Landesinneren gelagert. Das merkt man tatsächlich im Geschmack.
Nun hieß es endgültig Abschiednehmen von Islay. Auf der zweistündigen Fährfahrt schmiedeten wir schonmal Pläne für eine baldige Rückkehr. In Kennacraig angekommen hatten wir noch gute drei Stunden Autofahrt nach Edinburgh vor uns, die wir uns durch den einen oder anderen Geocache verschönerten. Über den ewigen Stau am Loch Lomond trösteten sie nicht hinweg, den mussten wir leider aussitzen, denn auch dort hat es, wie eigentlich überall in Schottland, keine Alternativrouten. Dafür konnten wir unterwegs noch einmal die wunderschöne schottische Landschaft genießen und das bei strahlenstem Sonnenschein.




In unserer Unterkunft in Edinburgh haben wir nur noch etwas gegessen und die sichere Verpackung unserer Schätze in die Koffer vorgenommen.
Nachtrag: alle Schätze sind heil daheim angekommen und wurden noch durch zwei Whiskys aus dem Dutyfree-Shop am Flughafen ergänzt, die wir dort probieren konnten und dann auch noch mitgenommen haben: den Talisker Dark Storm und den Laphroaig PX Cask, beides Sorten, die es nur in Dutyfree-Shops zu kaufen gibt.
Schottland hat uns einfach begeistert, wir wären gerne länger geblieben. Wir freuen uns darauf, eines Tages wieder herzukommen.
