Da wir auf die spätere Fähre an diesem Tag umgebucht worden waren, hatten wir es am Morgen nicht so eilig. Deshalb hatte ich eine kleine Laufrunde im Glen Nevis geplant. Erst ging es etwas die Straße entlang und dann über einen schönen Waldweg. Es war etwas frisch und nieselte, insgesamt perfektes Laufwetter. Die Strecke führte vom Waldweg bergab Richtung Ben Nevis Visitor Centre. Gerade als ich so richtig mit Spaß lief, passierte es: mir sprang aus völlig unerklärlichen Gründen die Kniescheibe am linken Knie raus und ich stürzte. Die Kniescheibe blieb draußen, bis ich sie nach einem kurzen Schock selbst wieder reinschob. Ich konnte noch laufen, also machte ich mich auf den Weg zum Visitor Centre. Da ich Empfang hatte, konnte ich den Lieblingsmenschen informieren, der sich sofort ins Auto setzte, um mich einzusammeln. Mein Kreislauf war etwas wobbelig, aber insgesamt ging es noch. Es war aber klar, dass das Knie unglaublich anschwellen würde. Weitere Verletzungen im Knie konnte ich nicht ausschließen, dass ich noch laufen konnte, war ein gutes Zeichen. Deshalb entschied ich mich auch gegen einen Besuch im Krankenhaus. Stattdessen kehrten wir zum Duschen und Packen in den Pod zurück. Der Lieblingsmensch fuhr nochmal los und besorgte Ibuprofen, Eisspray und Salbe. Beim Costa ums Eck organisierte ich mir einen Kaffee und einen Becher Eiswürfel. Einen Plastikbeutel hatten wir dabei, so konnte ich das Knie erstmal kühlen. Auch klar war, dass ich nicht mehr würde fahren können, denn es war gar nicht daran zu denken, mit dem Knie die Kupplung zu treten.







Nun ging es nach Oban. Dort hatten wir uns in der Distillery für eine Führung angemeldet. Wir machten einen kleinen Zwischenstopp, weil ich das Knie mal strecken musste.


In Oban angekommen hatten wir noch Zeit für einen kurzen Einkauf im Tesco. Bei der Führung in der Destillerie war besonders spannend zu sehen, mit wie wenig Platz sie auskommen müssen, weil sie als Destille mitten in der Stadt keine Möglichkeit zur Expansion haben. Wir bekamen vier leckere Whiskys zum Probieren.







Im Anschluss organisierte ich mir in einem Sportgeschäft eine Kniebandage. Dann gingen wir im Cuan Mór essen. Das Restaurant kannten wir von unserem Besuch in Oban vor vier Jahren und mit etwas Glück bekamen wir noch einen Platz. Danach gingen wir gegenüber zum Oban Whisky and Fine Wines. Dort hatten wir vor vier Jahren einen großartigen Tobermory gekauft. Dieses Mal konnten wir einen 10yo Laphroaig Cask Strength nicht dort stehen lassen.





Die letzte Stunde Fahrt nach Kennacraig war schnell erledigt und wir waren pünktlich an der Fähre nach Islay. Auf der Fähre aß der Lieblingsmensch eine Kleinigkeit im Bordrestaurant. Mir hatte die Aktion mit dem Knie für diesen Tag den Hunger genommen, so begnügte ich mich mit einer Portion Aran Icecream.
Von Port Askaig war es dann noch einmal ein Stückchen Fahrt bis Portnahaven, wo wir im Orsay House wieder so herzlich von Gary und Ali empfangen wurden, dass es sich ein bissle wie heimkommen anfühlte. Sie hatten uns den Super King Size Room liebevoll vorbereitet und ich bekam gleich auch Eis für mein Knie. Alt wurde ich dann nicht mehr, denn der Tag war echt anstrengend.