Eins der historischen Highlights hatten wir uns für diesen letzten Tag auf Orkney aufbewahrt, genauso wie eine Führung mit Tasting bei Scapa.
Der Lieblingsmensch ging morgens nach Stromness, um frischen Fisch in Stromness zu besorgen. Den Fischhändler, bei dem es Fisch und Muscheln von Orkney gab, hatte Donna, unsere Vermieterin, uns empfohlen. Auf dem Weg ließ er mich bei den Stadingstones of Stenness raus. Ich startete von dort eine kleine Joggingrunde, die von zahlreichen Fotostopps unterbrochen wurde, weil sie zum Ring von Brodgar führte. Diesen hatten wir bisher nur von der Straße aus gesehen. Gleichzeitig beinhaltete die Laufrunde eins der witzigsten, weil kreisrund, Segmente auf Strava. Ich konnte es aber nicht direkt laufen, weil der innere Ring zum Schutz der Steine gesperrt war. Der Lieblingsmensch sammelte mich wieder ein und wir fuhren nochmal zum Puffin Pod, damit ich geduscht und der Fisch kaltgestellt würde.

Auf dem Weg zur Scapa Distillery hatten wir noch Zeit und so machten wir einen Stopp am Cuween Hill Chambered Cairn. Der Eingang zu diesem Grabhügel war so niedrig, dass nur ich hineingekrochen bin. Innen konnte ich wieder aufrecht stehen. Die für Besucher bereitgestellte Taschenlampe war leider leer und im Handylicht konnte ich den Innenraum nur erahnen. Trotzdem war es spannend. In diesem Grabhügel waren auch Hundeskelette gefunden worden, außerdem Schädel von Menschen, die durch Gewalteinwirkung gestorben waren. Im Anschluss stiegen wir noch weiter den Hügel hinauf, wo es lauter Steintürme anzuschauen gab.

Auf dem Grundstück eines Bauernhofes gab es dann noch ein unterirdisches Haus, das Rennibister Earth House zu bewundern. Dazu musste man mit einer Leiter hineinklettern.

Da der Foodtruck, den wir auf dem Weg an der Straße gesehen hatten, an diesem Tag geschlossen war, aßen wir etwas vom Imbiss am Tesco in Kirkwall. Außerdem holte ich mir im Real Food Café noch einen Kaffee. Dann ging es zur Destillerie. Im hübschen kleinen Visitor Centre angekommen, erfuhren wir von Heidi den Grund, warum unsere Tour nochmal umgebucht worden war. Darüber hatte sie den Lieblingsmenschen telefonisch informiert, aber ohne ihm den Grund für die Verschiebung zu nennen: wir waren die erste öffentliche Tour, die das Tasting im neu gestalteten Tastingroom haben würde. Außer uns nahm nur noch Ross an der Führung teil, ein Local, der sich schon gut in der Destille auskannte. Insofern wurden uns die ganzen grundlegenden Details des Herstellungsprozesses erspart und wir erfuhren viel mehr über die Geschichte und die Besonderheiten von Scapa. So musste Scapa für ein paar Jahre geschlossen werden. Die Angestellten sind alle bei Highland Park untergekommen für diese Zeit. Während der jährlichen Schließungszeit von Highland Park sind sie nach Scapa zurückgekehrt und haben getestet, ob das Equipment noch funktioniert. Der so entstandene Whiksy wurde natürlich in Fässer gefüllt und nicht weggegossen. So gibt es also wenige Whiskys aus der Schließungszeit. Das Tasting war sehr großartig. Der Tastingraum ist unglaublich geschmackvoll gestaltet. Er hat die Form eines Bootes und die Decke sieht aus, als ob man von innen in ein umgedrehtes Boot schaut. also als läge das Boot auf dem Gebäude. Die Fenster blicken zum Meer hinaus.

Der Whisky stand für uns in wunderschönen Holzkisten bereit. Wenn man sie aufklappte, standen innen fünf Gläser mit ledernen Deckeln. Das Tasting startete mit dem Newmake, der schon vielversprechend schmeckte. Wir rieben uns auf Ross Tipp hin die Hände damit ein, um dann den Geruch noch besser aufnehmen zu können. Die weiteren Whiskys waren die 10jährige Single Cask Edition von 2023, der uns schon recht gut gefallen hat. Der 18Jährige aus der Cask Strength Edition stammte aus der besagten Schließungszeit und war natürlich allein deshalb etwas ganz Besonderes. Die 19jährige Distillery Reserve Collection mit Pedro Ximénez Hogshead Finish kam als nächstes. Er gefiel uns deshalb, weil er sehr rund war. Als letztes kam ein 14Jähriger, ebenfalls aus der Distillery Reserve Collection. Dieser Whisky war 14 Jahre lang im Oloroso Fass gelagert worden, was uns ebenfalls sehr gut gefiel. Im Endeffekt nahmen wir uns den 18Jährigen mit.

Nach einer kleinen Fotosession außen am Tastingroom fuhren wir weiter in den Osten von Mainland und bewunderten The Gloup, eine Spalte, die sich einfach so im Boden auftut. Das Meer hat im Laufe von Jahrtausenden einen Tunnel in den Felsen gearbeitet und dahinter dieses Loch entstehen lassen. Wenn man hinläuft, taucht es aus dem Nichts auf. Mindestens genauso beeindruckt hat uns allerdings der Delorian, der hier am Ende der Insel auf dem Parkplatz parkte.

Nach einem kurzen Besuch im Visitor Centre mit Geocache-Fund fuhren wir nun noch einmal gemeinsam zum Ring of Brodgar. Wenn man sich vorstellt, dass diese tonnenschweren Steine ohne moderne Hilfsmittel herangeschafft und aufgestellt wurden, kann man gar nicht anders als beeindruckt zu sein. Von diesem Ort geht außerdem eine ganz besondere Atmosphäre aus.

Zurück im Puffin Pod bereitete der Lieblingsmensch ein köstliches Fisch- und Muschelabendessen zu, während ich schonmal mit dem Packen anfing.

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