Da ich total früh wach und es absehbar war, dass es an diesem Tag nicht ganz so viel Bewegung geben würde, hab ich die Gelegenheit und das tolle Wetter genutzt, um eine Runde joggen zu gehen. Damit war dann auch endlich gerechtfertigt, dass ich Laufsachen eingepackt hatte. Zunächst bin ich Richtung Port Wemyss gelaufen und von dort dann im Bogen auf die große Straße zurück. So bot sich dann auch die Möglichkeit, mal auf den Hügel mit der Antenne hinaufzulaufen. Und wie vermutet, gab es von dort eine super Rundumaussicht. Insgesamt war es auch mehr eine Fototour als eine Laufrunde.

Nach dem wieder unglaublichen Frühstück in Garys und Alis Küche fuhren wir bald los. Es ging nach Port Charlotte und dort zunächst zum American Monument. Die Straße zum Parkplatz war mal wieder eine typische Single Track Road. Vom Parkplatz wanderten wir ungefähr anderthalb Kilometer den Hügel hinauf zum Monument. Dort hatten wir eine irre Aussicht. Wir konnten sowohl Irland als auch Arran sehen. Das Monument steht direkt oben auf den Klippen, was ebenfalls beeindruckend war. Es gab auch einen Geocache, der von unserem Freund, dem nun ja schon bekannten Findefuchs, gefunden wurde. Wir genossen die Aussicht und den Sonnenschein.

© lieblingsmensch

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Mit einem kleinen Stopp beim Shop in the box machten wir uns auf Richtung Ardbeg, nicht ohne bei Laphroaig anzuhalten. Mit einem „we are here to claim our rent“ holten wir uns ein Sample vom 10 yo ab und konnten auch noch die Festivalflasche, den Cairdèas, probieren. Wir stellten wieder mal fest: Laphroaig mögen wir nach wie vor gern. Auch bei Lagavulin hüpften wir kurz in den Shop.

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Endlich in Ardbeg angekommen, holten wir uns am Foodtruck erstmal was zu essen. Unsere Ardbeg 360 Tour begann dann etwas verspätet. Zunächst gab es eine Führung, die auch für uns einiges Neues bot, da es ein neues Stilhouse gibt. Dieses hat ein riesiges, hydraulisches Klappfenster, aus dem man auf die Bucht schaut. Am Spirit Safe bekamen wir unser erstes Dram und es war gleich der Ardbeg Traigh Bhan 19yo aus dem Oloroso Fass, sehr lecker und mit Aussicht auf noch tollere Tropfen im weiteren Verlauf. Nun ging es ins Warehouse und hier war gefühlt der offizielle, auf die Whiskyproduktion beschränkte Teil, vorbei und Wee Emma, unser Guide, hat angefangen Anekdoten aus der Destille zu erzählen, was sehr spaßig war. Im Warehouse kosteten wir ein Cask Sample von 2001, das nicht abgefüllt wird und der erste Teil vom Uigedail ist (da Ardbeg seine Whiskys „verheiratet“, also Whiskys aus unterschiedlichen Fässern zusammenführt, beim Uigedail sind das eben Bourbon und Oloroso). Dieser Whisky war schon richtig fein, mit schönem Rauch und der Süße von Aprikosen. Im Anschluss kosteten wir den Almost there, einen 9yo aus einer besonderen Reihe für die Fans von Ardbeg, die man angefangen hatte, um die Zeit zu überbrücken, weil es keinen alten Whisky mehr gab. Dieser Whisky hatte noch eine gewisse Schärfe und nur eine leichte Süße. Nun ging es hinüber zum Pod, wo es einen kleinen Snack aus geräucherten Kleinigkeiten gab: Lachs, Rindfleisch, Käse und dazu Kräcker. Hier gab es zum Probieren einen 9yo, der aus Ardbogfässern kam, einer vergangen Sonderabfüllung von Ardbeg, der einen krassen Rauch hatte, der uns sehr gefiel. Der krönende Abschluss war dann quasi der zweite Teil vom Uigedail, ein 10yo aus dem Olorosofass, mit eher medizinischem Rauch, unser absoluter Favorit. Da es all diese Whiskys nicht zu kaufen gibt, bekommt man bei diesem besonderen Tasting keine Driver’s Drams, weil es wohl schon vorgekommen ist, dass diese für teueres Geld bei Ebay verkauft wurden. Im Shop probierten wir dann noch den Ardcore, die Festival-Flasche des diesjährigen Festivals. Der gefiel uns so gut, dass wir ihn mitgenommen haben. Die T-Shirts der letzten Festivals waren im Sonderangebot, deshalb hab ich das von 2020 noch mitgenommen.

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Mit einem kleinen Zwischenstopp in Bowmore bei Bank und Supermarkt ging es zurück zum Orsayhouse. Dort mussten wir nun leider packen, was uns richtig traurig stimmte. Dabei stellte ich auch fest, dass ich meinen Rucksack vergessen hatte, den ich vor der Tour hinter der Kasse in Ardbeg gelassen hatte, um ihn nicht mitschleppen zu müssen. Ardbeg war natürlich längst zu. Am nächsten Tag war auf Islay Agriculture Show, weswegen fast alles, auch Ardbeg, geschlossen sein würde. Außerdem mussten wir auf die Fähre um 9:45 Uhr, womit klar war, dass ich den Rucksack nicht würde abholen können. Zum Glück waren weder Ausweis, noch Geldbeutel, noch Egon im Rucksack. Mit Gary und Ali überlegte ich, wie ich an den Rucksack kommen würde und sie boten mir an, ihn mir zu schicken. Beim Bezahlen für die Unterkunft bekamen wir ein Glas von Alis toller Orangen-Grapefruit-Marmelade geschenkt. Ein Teil unseres letzten Bargelds investierten wir in zwei von Garys selbstgemachten Schlüsselanhängern. Schließlich trafen wir uns auf dem Deck zum Essen aus unseren Vorräten. Der Abend endete mit einer lustigen Quatschrunde, zu der sich auch Gary hinzugesellte. Wir durften das von unserem Freund gerade erst erworbene Sample vom Wee Beastie probieren. Dieser erst 5yo überraschte uns positiv. Es wurde nicht so spät, weil wir früh aufstehen mussten. Es wurde aber merklich kühler als am Abend zuvor, schottischer Sommer halt.

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