Der Regen hatte über Nacht aufgehört, morgens war es sehr windig und erstaunlich warm. Diesmal zogen wir mit dem Auto los, da das Wetter unbeständig aussah und die Strecke zur Destillerie noch mehr Höhenmeter hatte als die gestrige Tour. Außerdem wollten wir noch weitere Sehenswürdigkeiten anfahren, da haben wir etwas geschwächelt. Bei der Autofahrt bestätigten sich die Höhenmeter, zumal die Straße in einem echt schlechten Zustand war. Das hätte mit dem Rad nicht so richtig viel Spaß gemacht.
Die Lagg Destillerie ist ganz neu und sehr modern aufgezogen. Alles ist eher schlicht gehalten, mit klaren Linien, so auch das Logo. Dem Gebäude sieht man an, dass es auf Besucher ausgerichtet ist. Insgesamt hat es uns an Ardnahoe auf Islay erinnert. Lagg wird Ende nächsten Monats seinen ersten Whisky veröffentlichen, das haben wir knapp verpasst. Im Gegensatz zu Lochranza wird in Lagg torfiger, rauchiger Whisky produziert. Die Führung war interessant, die Gruppe insgesamt ziemlich humorlos, was schade war, da der Guide einen echt trockenen Humor hatte. Wir durften den Newmake probieren, der uns schon gut gefiel. Er hat eine feine Rauchnote und verspricht als fertiger Whisky richtig lecker zu werden. Wir sind gespannt. Probieren durften wir am Ende den Machrie Moor Fingal’s Cut Quarter Cask mit leichter Rauchnote, ein guter Tropfen. Der Lieblingsmensch hat seinen als Driver’s Dram mitgenommen. Im Nachhinein haben wir vermutet, dass es vielleicht noch mehr zu probieren gegeben hätte, wenn die Gruppe etwas lockerer unterwegs gewesen wäre. Im Shop haben wir uns dann noch den Newmake mitgenommen. Außerdem hab ich mir ein Bufftuch mit dem Lagg-Logo gekauft, ein würdiger Ersatz für mein verlorengegangens vom Ben Nevis.





Nun sind wir zum Drumadoon Viewpoint gefahren. Vom Parkplatz sind wir am Strand entlang gelaufen bis zum Felsen. Für den Rückweg sind wir irgendwie auf den Golfplatz geraten, was aber auch kein Problem war, weil ein öffentlicher Weg eh über den Platz führte.






Der nächste Stopp war an den Standing Stones von Machrie Moor, einem bronzezeitlichen Steinzirkel. Der Weg dorthin war ein längerer Spaziergang zwischen Schafweiden und über Torfwiesen. Die Steine selbst waren etwas verstreut. Sehr beeindruckend, was Menschen vor 4500 Jahren so errichtet haben und spannend, dass die Bedeutung bis heute nicht wirklich geklärt ist.


Von Machrie Moor sind wir zurück nach Brodick gefahren, somit lernten wir die Strecke nun nochmal mit dem Auto kennen. Im Arran Cheese Shop haben wir uns etwas Käse mitgenommen. In der Unterkunft haben wir nur die Räder geholt und sind dann nach Corrie geradelt, um dort in Mara Fish Bar & Deli zu essen. Wir hatten Fishcakes und mit Fisch gefüllte Zucchiniblüten in Tempura ausgebacken und dazu Pommes, alles super lecker. An unserem Tisch saß ein Pärchen aus Zürich, die mit einem Bus drei Monate durch Irland und Schottland unterwegs sind, mit denen wir uns nett unterhalten haben.

Auf dem Rückweg haben wir noch in Brodick am Parlour gehalten und uns Arran Icecream als Nachtisch gegönnt.

Zurück in der Unterkunft ging es dann leider schon wieder ans Packen, denn unsere Tage auf Arran sind schon wieder um. Wir werden aber sicher wiederkommen, denn es gilt, noch den höchsten Berg von Arran, den Goat Fell (879m), zu besteigen. Für die Wanderung muss man mindestens fünf Stunden einrechnen. Das wäre zeitlich nicht so einfach in unserem anderen Programm unterzukriegen gewesen, heute hätte es aber gepasst. Leider blieb der Berg bis zum Abend in den Wolken versteckt, sodass es nicht gelohnt hätte, zumal man wohl in Nebel und Wolken recht leicht vom Weg abkommen kann. Beim nächsten Mal also!