Berichte über meine Leidenschaft fürs Radfahren kommen hier auf dem Blog eindeutig zu kurz. Bei der Suche nach dem Grund ist mir aufgefallen, dass ich so gut wie nie Fotos auf Radtouren machen. Das liegt natürlich daran, dass ich hier trotz großer Abwechslung letztlich doch immer die gleichen Runden fahre. Fotos entstehen eigentlich nur auf Ausnahmetouren, wie z.B. letztes Jahr auf der Fahrt nach Liechtenstein. Außerdem ist das Fotografieren natürlich viel umständlicher als beim Wandern, wo man das Handy quasi immer griffbereit hat: anhalten, Handy aus der Trikottasche und vor allem hinterher wieder reinfummeln. Das unterbricht schon den Rad-Flow.

Mein Radfahren hat sich insgesamt geändert. Die ersten beiden Jahre auf dem Rennrad hab ich quasi komplett dort verbracht: eben auf dem Rennrad! Es gab keinen anderen Sport, auch das Wandern hatte ich noch nicht so recht wiederentdeckt. Logischerweise war ich in der Zeit ziemlich fit, aber halt irgendwie auch einseitig trainiert. Irgendwann kam dann mal das Mountainbike dazu, aber da ist der Funke nie so richtig übergesprungen. Ich bin dabei eher so eine Wald- und Feldweg-Bikerin geworden und bevor ich das Crossrad angeschafft habe, war das MTB mein Winterrad.

Inzwischen betreibe ich das Wandern genauso leidenschaftlich wie das Radfahren. Außerdem gehe ich regelmäßig in die Kletterhalle und habe ein Sportangebot gefunden, das als Ergänzung und Ausgleich zum Radfahren einfach super ist, nämlich Outdoor-Fitnesstraining. Es findet bei jedem Wetter draußen statt (außer natürlich momentan, da wird es als Online-Kurs angeboten) und es gibt fast täglich ein Angebot an unterschiedlichen (für mich schnell zu erreichenden) Orten. Insofern bleibt schlicht nicht mehr so vie Zeit zum Radfahren.

In diesem Winter hab ich außerdem gemerkt, dass ich nicht mehr bereit bin, mir im Winter die Füß auf dem Rad abzufrieren. Es gab Zeiten, da bin ich auch bei -15 Grad aufs Rad gestiegen. Und auch wenn ich weiterhin bei eigentlich jedem Wetter (außer Sturm) mit dem Rad in die Arbeit fahre, bleibt es bei sehr ungemütlichem Wetter dann aber auch dabei, denn ich habe jetzt andere Sportmöglichkeiten, die eine echte Alternative sind.

Insofern bin ich auf dem Rad nicht mehr so fit, wie ich es mal war. Aber dafür habe ich mehr sportliche Abwechslung und bin an anderen Stellen trainierter, die beim Radfahren eher verkümmert sind. Ich merke auch, dass es mich nicht mehr reizt, ständig an der Durchschnittsgeschwindigkeit zu schrauben. Ich will radfahren. Wenn mir danach ist, fahre ich mal schneller. Und wenn nicht, dann eben nicht. Momentan ist da eh nicht viel zu holen, da ich kein Rennrad habe. Mein altes habe ich bei meinen Eltern, damit ich berädert bin, wenn ich dort zu Besuch bin und mein neues ist bestellt, aber noch nicht da. Das Crossrad mit seinen 40mm Reifen mit Profil ist für Geschwindigkeitsrekorde eher ungeeignet. Außerdem habe ich grad Stress mit dem linken Knie, so dass ich etwas vorsichtig sein muss.

Und dennoch: wenn ich nach einer längeren Pause (und das heißt bei mir: ein paar Tage) wieder auf mein Rad steige, ist es wie Heimkommen. Ich merke sofort, was ich vermisst habe und freue mich wieder aufs Neue ein so cooles Hobby zu haben.

Auf meiner letzten Tour, die ich kniebedingt eh langsam und locker angegangen bin, habe ich bewusst Fotostopps gemacht, um einmal festzuhalten, an was ich sonst immer nur so vorbeiflitze. So sind die Fotos diese Beitrags entstanden.

2 thoughts

  1. Fotografieren ist auch auf dem Rad nicht so schwer. Es gibt Kameras, die man mit einer Schlaufe um die Hand legen kann und die auch beim Fahren nicht stören. Man kann sie auch leicht mit einer Hand bedienen und während des Fahrens Bilder machen. ich schreibe demnächst einmal einen Blogbeitrag darüber und schicke ihn dir.

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