Nicht, dass ich das nicht schon vorher gedacht habe. Seit wir hierher umgezogen sind, denk ich das ständig, aber erst in Zeiten wie diesen wird einem bewusst, was für ein Geschenk es ist, in so einer Gegend wohnen zu dürfen. Erst wenn man nicht mehr einfach überall hinfahren kann, lernt man das wieder mehr zu schätzen, was vor der Haustür ist.

Die Alpen liegen eigentlich in greifbarer Nähe und sind zur Zeit doch unerreichbar. Ich fahre das ganze Jahr hindurch mit dem Rad in die Arbeit. Das fällt wegen des Home Office grad weg. Am Ende des Winters komme ich immer irgendwann an den Punkt, dass ich einfach keine Lust mehr habe, bei kaltem Wetter mit dem Rad längere Strecken unterwegs zu sein, weil mir nach spätestens einer Stunde die Füße taub werden, trotz Winterradschuhen. Insofern gehe ich grad nur bei angenehmen Temperaturen aufs Rad, was ja noch eher selten der Fall ist. Bergwandern fällt weg, beim Radfahren jammer ich rum, bleibt nur das Wandern vor der Tür, denn Joggen gehe ich mehr oder weniger nur unter Strafandrohung oder Lebensgefahr. Deshalb genieße ich es sehr, dass ich einfach meine Wanderschuhe anziehen und loslaufen kann. Es geht direkt durch Wiesen und Felder und immer wieder gibt es eine andere Aussicht zu genießen, weil sich die Hegauberge von verschiedenen Seiten zeigen. An manchen Tagen kann man sogar die Alpen sehen. In den Wäldern wächst grad der Bärlauch schon reichlich, so dass es auch noch eine leckere Abwechslung beim Essen gibt. Natürlich kann das Wandern hier mir nicht auf Dauer das Bergwandern ersetzen. Aber es erleichtert das Daheimbleiben doch ungemein. Und meine neuen Wanderschuhe kann ich dann auch gleich einlaufen.

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