Da uns vor dieser Etappe aufgrund des langen Abstiegs ein wenig graute, sind wir besonders früh los, Abmarsch war bereits um 6:20 Uhr, es war grad so hell. Unsere Waden meldeten sich ein wenig zickig als direkt zu Anfang und bevor sie warm waren eine Steigung kam, aber insgesamt ging es ganz gut. Dann kam das blöde Schneefeld. Von einem anderen Wanderer bekamen wir noch einen Tipp, wo es am besten zu queren wäre und anfangs klappte es vorsichtig ganz gut. Doch grad als ich dachte, dass es ja doch ganz gut ging, bin ich weggerutscht und direkt ins Rutschen geraten. Auf dem Rucksack liegend ging es rasant bergab. Ich hab es erst geschafft zu stoppen, als ich mich auf den Bauch drehte und mit den Händen im Schnee kratzte. Schön ist anders, aber so bin ich dann wenigstens nicht am Ende des Schneefeldes im Bach gelandet. Ich hab erstmal ein Dankgebet abgelassen für den großartigen Schutz, den ich erfahren durfte, denn außer Dreck am ganzen Körper hatte ich nur eine Schürfwunde am Bein und meine Sachen sind alle heil geblieben.
Den Heubützlipass (2462m) erreichten wir dann ausnahmsweise ungefähr in der angegebenen Zeit.
Der Weg ging nun durch Schotter am Berg entlang, so dass man gefühlt immer schräg ging. Das dauerte zum Glück nicht lang. Es folgte ein kleiner Grat und danach dann zunächst ein recht steiler Abstieg und danach ein längerer Weg durch Kuhweiden.
Schließlich erreichten wir die Alp Foo (1881m). Dort war Selbstbedienung und wir haben uns ein Panaché geteilt. Zwei zottelige Ziegen haben uns voll angebettelt, sehr niedlich.
Danach ging es rauf auf den Foopass (2223m). Der Aufstieg war gut zu bewältigen, weil nicht übermäßig steil. Oben trafen wir zwei Schwestern aus Leipzig, einen Mountainbiker (der dann tatsächlich von dort runterfuhr…) und einen Geocacher. Als ich ihn mit GPS-Gerät losziehen sah, hab ich mich gleich mal drangehängt und nach einer kleinen Kletterei konnte der Geocache gehoben werden.
Nun begann der lange Abstieg nach Elm. Wir trafen auf eine Besenwirtschaft und haben dort Möhlsaft und Kaffee getrunken und einen Plausch mit dem Wirt gehalten. Ab da ging der Weg über Schotter weiter bergab, später dann hauptsächlich durch den Wald. Meistens war es nicht allzu steil, aber es zog sich noch über 8 Kilometer und ging trotzdem auf die Knie. Also haben wir einfach mehrere Pausen mit Hinsitzen gemacht, um immer mal wieder von den Beinen zu kommen. Die Aussicht ging auf eine Schlucht mit einem Bach, war aber wegen der Bäume nicht immer frei.
In Elm sind wir direkt an der Tschinglen-Bahn rausgekommen und konnten so gleich die Fahrtzeiten herausfinden. Als wir dann an der Bushaltestelle ankamen, fuhr grad der Bus, sehr praktisch. Die Unterkunft „Hängematt“ in Matt war sehr gemütlich. Wir nutzten natürlich erstmal den Luxus der warmen Dusche. Abends wurde ein leckeres Gemüse-Nudel-Gericht für uns gezaubert. Danach sind wir mal wieder nicht alt geworden. Es lag ja auch unsere bisher längste Strecke hinter uns, mit reichlich Höhenmetern abwärts.
Das klingt nach einer anstrengenden Route. Schöne Bilder hast du gemacht 👍
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Danke! Bei den Aussichten konnte man eigentlich keine schlechten Fotos machen 😂
Ja, es war die längste Etappe mit gleichzeitig den meisten Höhenmetern abwärts. Da haben wir uns ein bissle gequält 🤓
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