Da wir die Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln gemacht haben, war die Nacht leider kurz, denn der Zug ging um 6:16 Uhr in Thayngen. Wir mussten in Schaffhausen und in Zürich jeweils in einen anderen Zug umsteigen und in Näfels-Mollis auf den Bus gehen. Da wir etwas Wartezeit dort hatten, haben wir noch zwei belegte Brötchen für 13,90CHF als Proviant gekauft, es gab nämlich zufällig vegane. In Filzbach sind wir ausgestiegen und einen kurzen Weg zum Sessellift gelaufen. Für 11CHF hat er uns zur Habergschwänd gebracht. Das Wetter war leider eher kühl und sehr wolkig. Der Weg ging nun zunächst bergab über Wiesen und durch einen Wald bis zum Talalpsee. Unterwegs gab es immer wieder Informationstafeln mit geologischen Erklärungen. So konnte man z.B. lesen, wie Täler entstehen, wie Gletscher Ritzen im Stein hinterlassen und wie das Hellloch, ein echt tiefes Loch, entstanden ist. Als wir da waren, haben wir ein bissle gevespert. Ich hab den Fehler gemacht, rohe Champignons auf leeren Magen zu essen, was ich später noch bereuen sollte. Alle Kleidungsstücke, die wir bis dahin ausgezogen hatten, mussten wir direkt wieder anziehen, denn ohne Bewegung wurde es direkt wieder kühl.
Der weitere Weg ging nun deutlicher bergauf. Oben angekommen gab es eine weitere Infotafel zum Thema Spuren hinterlassen und einen Holzschopf, auf dem man dann selbst Spuren hinterlassen, also sich verewigen durfte.
Von dort ging es weiter erstmal eben weiter. Wir sind an einer Frau vorbeigekommen, die wir auf dem Weg nach oben schon zweimal getroffen hatten. Sie hat uns Gämse gezeigt und uns durch ihr Fernglas schauen lassen. Schließlich ging es wieder bergauf. An einer weiteren Infotafel erfuhren wir, warum das Haus, das dort stand, direkt an einen großen Felsen gebaut worden war, nämlich als Lawinenschutz im Sinne eines Ebenhöchs bzw. eines Spaltkeils.
Der weitere Weg war sehr matschig und es wurde nicht besser. Auf der Mürtschenfurggel (1839m) fing es dann richtig an zu regnen. Also mussten wir echt die Regenjacken auspacken. Der Weg war inzwischen stellenweise komplett von kleinen Bächen überspült. Wir mussten nun wieder etwas absteigen. Entlang eines Baches ging es dann wieder bergauf. Ich bin echt langsam gelaufen, weil mir irgendwie etwas übel war. Ich dachte, es läge daran, dass ich vielleicht zu wenig gegessen hätte. Also hab ich oben auf der Murgseefurggel noch etwas gegessen. Den Geocache dort oben konnte ich leider nicht heben, da ich keinen Handyempfang hatte. Von dort oben konnte man den Murgsee und die Murgseehütte bereits sehen. Beim Abstieg hatte meine Schwester irgendwie Probleme mit dem rechten Knie und mir wurde immer schlechter. Kurz vor der Hütte hab ich dann leider die Champignons wiedergesehen und alles was ich sonst noch gegessen hab. Da mein linker Schuh blöderweise auch eine Begegnung mit Champignons und Co. hatte, bin ich kurz in den Bach gestiegen. Der Schuh war nun endgültig nass, weil bei der Aktion leider das Wasser von oben in den Schuh gelaufen ist.
In der Hütte waren wir die ersten Gäste. Wir haben die Gunst der Stunde genutzt und sind gleich aufs Bad. Da uns ja eh schon so kalt war, war das kalte Wasser eine echte Herausforderung. Zum Aufwärmen haben wir uns in die Stube gesetzt und Tee getrunken und gekniffelt. Der Handyempfang war nämlich schon eine ganze Weile weg und so war das ein netter Zeitvertreib. Die Zeit bis zum Nachtessen ging also gut um. Ich hab tatsächlich was Veganes bekommen. An unserem Tisch saßen drei Jungs, die auch aus dem Ruhrgebiet bzw. aus Köln stammten. Bei dem einen haben wir dann auch noch festgestellt, dass wir seinen Onkel kennen, der Pfarrer in Wanne-Eickel ist. Die Welt ist echt klein!
Wir sind dann schon um 9 ins Bett gegangen. Bis wir uns im Massenlager gerichtet hatten, war es ja auch noch ein bissle Gekruschtel und von unserem Namibia-Urlaub war ich eh noch an frühe Schlafenszeiten gewöhnt. Und ich hab tatsächlich noch ein paar Seiten gelesen.