Heute haben wir nur Sachen von der Lodge aus geplant und brauchten das Auto tatsächlich nur für eine kleine Fahrt.
Morgens wollten wir am Plateau-Hike teilnehmen. Auf das Plateau des Waterbergs darf man nur mit einem Guide. Diese Maßnahme wurde vor einigen Jahren notwendig, weil es so viele Fälle von Wilderei an Nashörnern hier gab. Der Hike startete um 8 Uhr, entsprechend früh war unser Frühstück. Die Wanderung war nicht lang, aber sie war eine kleine Kletterpartie. Die Aussicht von oben war grandios. Ich bin erstmal auf ein paar Felsen rumgeklettert. Außerdem haben wir einen Klippschliefer gesehen, der sich auf einem Stein sonnte. Nebenher haben wir vom Guide einiges über das heutige Leben der Herero erfahren. Es war spannend zu hören, hat aber auch nachdenklich gemacht, wenn man z.B. hört, dass unter den Herero eine Arbeitslosigkeit von 65% herrscht und die Jugendlichen perspektivlos sind.
Danach sind wir mit dem Auto zur Wilderness Lodge rübergefahren und über den Stachelschwein-Weg zur Quelle gelaufen. Diese Quelle versorgt das Tal und die Lodges mit Wasser und fließt auch in der Trockenzeit. Über den Quellenweg ging es wieder zurück. Ich bin dann über den Klippschliefer-Weg zu unserer Lodge zurückgelaufen. Klippschliefer hab ich aber nur weghuschen sehen, ich bin wohl einfach zu laut. In unserem Zelt haben wir gevespert. Ein paar Lebensmittel, die wir nicht mehr aufessen konnten, hatten wir morgens schon unserem Guide geschenkt, der sie zu seiner Familie mit heim nehmen wollte. So ist dann eigentlich kaum was übrig geblieben.
Ich bin dann noch auf den Geschichtsweg gegangen. Hier wurde die Schlacht am Waterberg zwischen deutschen Kolonialherren und Herero und die Folgen dokumentiert. Die Tafeln waren sehr informativ und es machte schon einen besonderen Eindruck, dies alles am Ort des Geschehens zu lesen.
Wir haben uns noch kurz ins Restaurant gesetzt, weil es dort eigentlich Kaffee und Kuchen geben sollte. Irgendwie waren sie damit aber noch nicht fertig. Also haben wir nur die Aussicht genossen.
Um 16 Uhr ging dann der Rhinodrive los. Wir waren zunächst allein im Auto, am Campingplatz stiegen noch weitere Leute zu.
Auf der Strecke passierte zunächst erstmal nicht viel, wir sahen verschiedene Tiere eher in der Ferne, einmal liefen zwei Giraffen auf dem Weg. An einem Futterplatz stand dann ein Nashornweibchen mit Baby. Wir durften sogar aussteigen und rumlaufen zum Fotografieren. Das liegt wohl daran, dass die Breitmaulnashörner sehr kurzsichtig sind und einen gar nicht richtig wahrnehmen. Bei Müttern muss man natürlich trotzdem vorsichtig sein. Deshalb konnten wir am zweiten Fütterungsplatz, an dem zwei Bullen und zwei Kühe fraßen, noch näher dran. Da kriegt man schon ein leicht mulmiges Gefühl, wenn man die Hörner und die Größe der Tiere sieht. Nun sind wir zu einem Platz gefahren, an dem wir noch ein paar Informationen über Nashörner erhielten. Außerdem gab es für jeden ein Getränk und wir konnten der Sonne beim Untergehen hinter dem Waterberg-Plateau zusehen.
Zurück an der Lodge sind wir aufgrund der Zeit direkt zum Essen gegangen. Danach war dann Kofferpacken angesagt. Alles, was wir in den zwei Wochen in Taschen und Tüten ausgelagert hatten, musste nun wieder in die Koffer, kein leichtes Unterfangen. Und die Koffer waren gefühlt durch den mitgeschleppten Sand eh schon schwerer.