von Matt Haig
Über dieses Buch bin ich eher zufällig gestolpert, mir war der Autor – trotz seiner erfolgreichen Bücher – kein Begriff. Als ich den Covertext las, sprach es mich gleich an und ich nahm es mit. Wie das dann oft so ist bei mir: es wanderte zunächst auf den Stapel der ungelesenen Bücher und verbrachte dort ein paar Monate.
Als ich mich seiner dann schließlich annahm, hätte ich es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt.
Der Protagonist Tom arbeitet als Geschichtslehrer an einer Brennpunktschule in London. Das Besondere ist, dass er viele von den Dingen, über die er mit seinen Schülern im Unterricht spricht, selbst erlebt hat, da er über 400 Jahre alt ist. Man erfährt, dass es noch mehr Menschen gibt, die mit dieser Besonderheit geboren wurden: sie altern viel langsamer als wir anderen. Dies ist bisher geheim geblieben. Die Albas, so nennen sich diese Menschen, bleiben nur so lange an einem Ort, wie es nicht auffällt, dass sie kaum altern.
Damit die Albas ein solches Leben in Sicherheit führen können, gibt es nur eine Regel: sie gehen keine Beziehungen ein.
Tom hält sich an diese Regel, zumal er letztlich immer noch um seine große Liebe Rose trauert, die im 17. Jahrhundert an der Pest gestorben ist. Ihre gemeinsame Tochter Marion hat er seitdem nicht mehr gesehen. Er ist sich aber sicher, dass sie ebenfalls eine Alba ist.
Das Buch handelt letztlich von Toms Suche nach Marion und der Frage, ob der Preis für ein sicheres Leben – der Verzicht auf Liebe und Freundschaft – nicht ein zu hoher ist.
Was in der Beschreibung recht banal klingt, wird im Buch zu der großen Frage. Und obwohl man vielleicht anfangs mit dem Gedanken spielt, dass es doch attraktiv sein könnte, so langsam zu altern, leidet man dafür dann letztlich zu viel mit dem Protagonisten mit. Dem Autor gelingt es, in Rückblenden immer mehr von Tom, seiner Persönlichkeit und seiner Geschichte aufzudecken. Dabei ist dieser Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart sehr unterhaltsam. Tom, obwohl in der Erscheinung erst ca. 40 Jahre alt, ist weise ohne dabei alt zu sein und grade das macht ihn so sympatisch. Zum Ende nimmt das Buch eine unerwartete Wendung, die es auf den letzten Seiten noch richtig spannend macht.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Ich habe gemerkt, dass mich manche der Gedanken auch nach dem Lesen noch sehr beschäftigt haben. Insofern werde ich mir bestimmt noch weitere Bücher des Autors anschauen.
Das klingt sehr interessant. Ich bin immer mal auf der Suche, nach was anderem.
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