Heute sind wir richtig früh gestartet, da uns die Hitze im Verlauf des Tages immer massiv zugesetzt hatte. Nach einem kleinen Frühstück und dem schon fast zur Routine gewordenen Packen der Rucksäcke sind wir um 6:10 aus dem Haus gegangen. Der Bus hat unsere Rucksäcke und uns dann in ein morgendämmriges Bregenz gebracht. Von dort sind wir weiter bis Wolfurt gefahren, da wir uns die Strecke durch die Stadt sparen wollten.
Von Wolfurt ging es über den Dreiländerblick nach Alberschwende. Das Gasthaus am Dreiländerblick war leider noch geschlossen, weil wir so früh dran waren. Dafür hat ein Typ mit der Motorsäge einen Baum zerlegt. Als der fertig war, haben sich drei Hähne einen Krähwettbewerb geliefert. Sehr idyllisch! Der Blick war leider auch aus, da es zu diesig war. Unsere Rast war also nur kurz, weiter gings nach Alberschwende. Bis wir dort ankamen, tat mein blöder Fuß leider schon wieder total weh. Außerdem war ich völlig hungrig und bin deshalb mit ziemlich letzter Kraft ins Café geschlurft. Dort gab es zur Erfrischung erstmal ein alkoholfreies Bier und einen Espresso zum Aufpeppen.
Die Küche hatte noch nicht geöffnet, also haben wir uns unter die alte Dorflinde verlagert und dort unser Vesper verzehrt, ergänzt durch Brötchen vom Bäcker. Ich hab versucht, meine Blasen zu versorgen. Die Stelle ist halt einfach blöd, da verrutscht jedes Blasenpflaster. Zusätzlich hab ich eine Ibuprofen eingeworfen, weil ich kaum mehr auftreten konnte. Beim dm hab ich noch Tape gekauft, um die Pflaster zusätzlich zu fixieren.
Leider hab ich bereits nach den ersten Schritten gemerkt, dass das alles trotzdem nicht funzt.
Durch die Ibu hab ich aber sonst nix gemerkt und wir konnten erstmal weiter laufen. Ein älterer Einheimischer hat uns dann den Tipp gegeben, den Brüggelekopf auszulassen und direkt nach Müselbach zu laufen, einfach aufgrund des Wetters und der Länge der Strecke bis Hittisau. Diesem Tipp sind wir gefolgt. In Müselbach haben wir nochmal eine kurze Rast gemacht. Ich hab meine Pflaster erneuert. Wir haben uns entschieden, auf der großen Brücke die Bregrenzer Ache zu überqueren, einfach weil es kürzer war. Danach haben wir dann leider den Weg nach Lingenau erwischt, der nur über Asphalt ging, ein Traum bei den heißen Temperaturen. Zur Belohnung gabs erstmal einen Almdudler.
Wir sind schließlich die letzte Strecke mit dem Bus nach Hittisau gefahren, denn wir waren ja bereits über 20 km gelaufen und die Ibu hatte inzwischen endgültig aufgehört zu wirken.
Unsere Unterkunft in Hittisau war der Hammer. Eine total moderne Wohnung mit Dachterasse und Ausblick auf die Bergwelt. Man konnte sogar den Hohen Ifen sehen. Wir hatten das Arbeitszimmer mit Schlafcouch für uns. Der Gastgeber war mega nett und wir haben noch eine ganze Weile mit ihm auf der tollen Terasse gehockt. Zum Abend wurde es dann tatsächlich mal kühl. Zum ersten Mal auf unserer Tour, eine echte Erleichterung.
Gleichzeitig mussten wir der Wahrheit ins Auge sehen: mit meinen Blasen ging es nicht weiter. Inzwischen war der Zeh nebendran angeschwollen und ich konnte auch barfuß kaum mehr auftreten. Wir gingen also rechtschaffen müde, aber sehr frustriert ins Bett.